Um Rückblick auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2022 zu halten, begrüßte Vorstand Christian Bopp zahlreiche Mitglieder und Gäste in der Sporthalle in Limbach. In seinen allgemeinen Ausführungen ging Bopp auf die derzeitige Situation geprägt von Krieg, Inflation und Zinswende ein.
Mit dem Zitat von Dr. Iris Pufé: „Nachhaltiges Wirtschaften“ bedeutet, Profite sozial und ökologisch verantwortungsvoll zu erwirtschaften, und nicht, Profite zu erwirtschaften, um sie dann für Sozial- oder Umweltbelange einzusetzen“ leitete er auf das Thema Nachhaltigkeit über. Dieser Satz beinhalte den Genossenschaftlichen Gedanken, der das tägliche Handeln präge.
Die Volksbank Limbach betriebt bereits seit Jahren drei Photovoltaikanlagen, unter anderem für den direkten Eigenstromverbrauch. Dabei ist die insgesamt erzeugte Strommenge etwa dreimal so hoch wie der Stromverbrauch der Bank. Die Wertpapiereigenanlagen der Bank sind zu weit über 80% als nachhaltig eingestuft. Ein Wert, der überdurchschnittlich ist.
Das Bankgelände beherbergt auch zwei Bienenvölker, die nicht nur der Honigerzeugung und der Blütenbestäubung dienen, sondern auch der Grundschule zu Bildungszwecken.
Bevor Vorstand Klaus Scholl auf die Geschäftszahlen der Bank einging, stellte er fest, dass der Fusionstrend innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe ungebrochen sei. In Deutschland gäbe es noch 735 selbständige Volks- und Raiffeisenbanken, und somit fast ein Drittel weniger als noch vor 10 Jahren. Die Volksbank Limbach verfolge weiterhin das Ziel selbständig zu bleiben. Voraussetzung sei, dass man weiterhin qualifiziertes Personal bekomme.
Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,6% auf 112 Mio. EUR. Die Kundeneinlagen sind, moderater als in den Vorjahren, um 1,0% auf 92,5 Mio. EUR gestiegen. Im Kundenkreditgeschäft verzeichnete man einen überdurchschnittlichen Zuwachs um 9,7% auf über 63,8 Mio. EUR.
Die Zinsspanne liegt bei der Volksbank Limbach leicht über dem Durchschnitt der Baden-Württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Zufrieden zeigte sich Klaus Scholl auch mit dem erreichten Provisionsüberschuss, der mit 0,68% der durchschnittlichen Bilanzsumme wieder über dem Verbandsschnitt lag. Die Verwaltungsaufwendungen konnten leicht reduziert werden. In Summe sei das Betriebsergebnis vor Bewertung, das sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte, zufriedenstellend.
Die abrupte Zinswende sorgte für deutliche Kursrückgänge bei den bankeigenen Wertpapieren. Zwar seien keine tatsächlichen Verluste entstanden, da die Rückzahlung der Papiere wieder zu 100% erfolge, jedoch habe das negative Bewertungsergebnis deutliche Spuren in der Gewinn- und Verlustrechnung hinterlassen. Trotz der widrigen Rahmenbedingungen konnte das Eigenkapital weiter gestärkt werden. Dies sei auch unbedingt erforderlich, um die weiter steigenden aufsichtlichen Anforderungen zu erfüllen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Bruno Stipp berichtete über die Tätigkeit des Gremiums, über die immer komplexer werdenden Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder und über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung. Außerdem würdigte Bruno Stipp auch die Bedeutung der Volksbank Limbach für die Gemeinde als Arbeitgeber, Auftraggeber für die heimische Wirtschaft und Sponsor der Schulen und Vereine.
Die Beschlüsse über die Genehmigung des Jahresabschlusses und über die Verwendung des Reingewinns erfolgten einstimmig.
Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde von Egon Link durchgeführt und erfolgte einstimmig. In den Aufsichtsrat einstimmig wiedergewählt wurden Bruno Stipp und Helmut Rausch.
Der Bürgermeister der Gemeinde Limbach Thorsten Weber würdigte in seinen Grußworten die Bank als einen sehr wichtigen, mit der Zeit gehenden Partner als Teil der wirtschaftlichen Infrastruktur vor Ort, der die Kommune, die Betriebe und Bürgerinnen und Bürger nach Kräften unterstützt.
Im Anschluss wurden folgende Mitglieder wurden für langjährige Treue zur Genossenschaft geehrt: Für 65jährige Mitgliedschaft: Herbert Bieler (Krumbach), Elisabeth Ehrmann (Scheringen), Gemeinde Limbach (Limbach). Auf 60 Jahre Mitgliedschaft können zurückblicken: Günter Ebert (Krumbach), Odenwälder Baby Nest (Limbach), Gertrud Schäfer (Limbach), Linus Stipp (Limbach).
Geehrt wurden für 50jährige Mitgliedschaft: Karin Dreier (Robern), Valentin Kern (Limbach), Anton Nachtnebel (Limbach), Klaus Schork (Robern), Hubert Schüssler (Trienz), Erich Stephan (Laudenberg), Klaus Valet (Limbach), Albert Walther (Trienz), Wilhelm Weber (Limbach).
40 Jahre Mitglied sind: Roland Damm (Krumbach), Bernhard Fertig (Laudenberg), Dietmar Haun (Laudenberg), Bernd Höfer (Fahrenbach), Michael Johmann (Limbach), Erika Pfeiffer (Limbach), Burkhard Schüssler (Waldbrunn), Andreas Straub (Trienz), Waltraud Wallasch (Limbach), Ines Wesch (Trienz). Bei einem Stehimbiss fand die Veranstaltung bei interessanten Gesprächen einen geselligen Abschluss.