Limbach. Um Rückblick auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zu halten, begrüßte Vorstand Christian Bopp zahlreiche Mitglieder und Gäste in der Sporthalle in Limbach.
In seinen allgemeinen Ausführungen streifte er die negativ behafteten allseits bekannten Themen, die sich im Wort des Jahres 2023 „Krisenmodus“ ausdrückten. Es gäbe aber auch Positives, so Bopp. Es lohne sich immer, sich für etwas einzusetzen und zu engagieren, von dem man selbst nicht unbedingt profitiere, sondern die nachfolgenden Generationen. Weil sich die Volksbank Limbach in ihrem 125. Geschäftsjahr befindet, beleuchtete er die Zeit der Gründung und stellte fest, dass die Probleme damals und heute nicht unbedingt so unterschiedlich waren. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Limbach Menschen, die zur Selbsthilfe griffen und den damaligen „Ländlichen Kreditverein Limbach“ gründeten. So könne er mit etwas Positivem schließen, für das vor fast 125 Jahren der Grundstein gelegt wurde.
Bevor Vorstand Klaus Scholl auf die Geschäftszahlen der Bank einging, stellte er fest, dass der Fusionstrend innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe ungebrochen sei. In Deutschland gäbe es noch 695 selbständige Volks- und Raiffeisenbanken, und somit fast ein Drittel weniger als noch vor 10 Jahren. Die Volksbank Limbach verfolge weiterhin das Ziel selbständig zu bleiben, man habe den Mut klein zu bleiben.
Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,4% auf 118 Mio. EUR. Die Kundeneinlagen sind kräftig um 6,6% auf 98,6 Mio. EUR gestiegen. Mit 20,2% habe man enorme Zuwächse bei den außerbilanziellen Kundeneinlagen, insbesondere bei den Vermögenswerten in den Kundendepots, erreichen können.
Im Kundenkreditgeschäft verzeichnete man eine geringe Steigerung um 0,2% auf 63,9 Mio. EUR. Insbesondere das Neukreditgeschäft für Wohnbaufinanzierungen sei aufgrund deutlich gestiegener Baukosten nahezu eingebrochen.
Die Zinsspanne liegt bei der Volksbank Limbach leicht unter dem Durchschnitt der Baden-Württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sehr zufrieden zeigte sich Klaus Scholl auch mit dem erreichten Provisionsüberschuss, der mit 0,78% der durchschnittlichen Bilanzsumme wieder deutlich über dem Verbandsschnitt lag. Die Verwaltungsaufwendungen sind aufgrund der allgemeinen Preisentwicklungen moderat gestiegen. In Summe liege das Betriebsergebnis vor Bewertung über dem Verbandsdurchschnitt und sei zufriedenstellend.
Aus der Bewertung der Kundenforderungen sowie der Eigenanlagen ergäben sich jeweils positive Ergebnisbeiträge, sodass sich ein gutes Ergebnis vor Steuern ergäbe.
Das Eigenkapital könne so weiter gestärkt werden. Dies sei auch unbedingt erforderlich, um die weiter steigenden aufsichtlichen Anforderungen zu erfüllen.
Anschließend erläuterte Scholl den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz. Der Aufsichtsrat hatte Thorsten Weber zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Er löste damit Bruno Stipp auf eigenen Wunsch ab, der dieses Amt über 20 Jahre mit großem Engagement ausgeübt hatte. Klaus Scholl dankte Bruno Stipp seitens des Vorstandes und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Limbach für seine Tätigkeit. Mit dem Dank an Thorsten Weber für die Übernahme dieses verantwortungsvollen Amtes als Aufsichtsratsvorsitzender übergab Scholl das Wort.
In seinen allgemeinen Ausführungen ging Weber auf die geopolitische Lage, die Zinsentwicklung, Inflation und insbesondere die überbordete Bürokratie ein. Diese würde zwar jeder als solche erkennen, das Problem würde jedoch nicht richtig angegangen. Würden wir hier nicht bald entgegensteuern, seien wir nach seiner festen Überzeugung spätestens in zehn Jahren in vielen Feldern nicht mehr handlungsfähig oder es würde lieber gar nicht mehr gehandelt.
Anschließend berichtete über die Tätigkeit des Gremiums, über die immer komplexer werdenden Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder und über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung. Außerdem würdigte Thorsten Weber auch die Bedeutung der Volksbank Limbach für die Gemeinde als Arbeitgeber, Steuerzahler, Auftraggeber für die heimische Wirtschaft und Sponsor der Schulen und Vereine.
Die Beschlüsse über die Genehmigung des Jahresabschlusses und über die Verwendung des Jahresüberschusses erfolgten einstimmig.
Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde von Egon Link durchgeführt und erfolgte einstimmig. In den Aufsichtsrat einstimmig wiedergewählt wurden Karlheinz Hasselbach und Thorsten Weber. Herr Alois Hemberger schied aufgrund des Erreichens der satzungsmäßigen Altersgrenze nach über 32 Jahren aus dem Gremium aus.
Wirtschaftsprüfer Benjamin Hartmann als Vertreter des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes ehrte Alois Hemberger für seine langjährige Aufsichtsratstätigkeit mit der Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille.